Studie | Oktober 2024
Die Zahl der in Deutschland lebenden Menschen aus Afghanistan ist im letzten Jahrzehnt im Zuge der Fluchtmigration stark gestiegen. Viele stehen noch am Anfang ihres Integrationsprozesses, angesichts der Lage in Afghanistan ist es aber wahrscheinlich, dass sie auf längere Sicht in Deutschland bleiben. Gleichzeitig pflegen sie transnationale Verbindungen in ihr Herkunftsland. Im Rahmen des Forschungsprojekts „Transnationale Netzwerke und zivilgesellschaftliche Aktivitäten im Kontext von Fluchtmigration: Die afghanischen und syrischen Communities in Deutschland“ hat der wissenschaftliche Stab des SVR die Lebenssituation afghanischer Zuwanderinnen und Zuwanderer in Deutschland untersucht: Wie haben sie sich in Deutschland eingelebt? Vor welchen Herausforderungen stehen sie? Wie sehen ihre sozialen Netzwerke in Deutschland aus und welche Verbindungen haben sie nach Afghanistan?
Die Befragung liefert erste Einblicke in die Lebensrealitäten und transnationalen Verbindungen der afghanischen Community. Die Daten, die mittels einer Online-Befragung erhoben wurden, ermöglichen auch einen Vergleich zwischen afghanischen Zugewanderten, die nach der Machtübernahme der Taliban 2021 zugezogen sind, und denjenigen, die schon länger in Deutschland leben. Die Studie trägt dazu bei, Ankommensprozesse und transnationale Dynamiken im Kontext der Fluchtmigration besser zu verstehen, und gibt so Aufschluss über die Lebenssituation einer wichtigen Zuwanderergruppe in Deutschland.