Ankommen und Bleiben – Wohnsitzauflagen als integrationsfördernde Maßnahme?

Policy Brief | November 2016

Seit Inkrafttreten des Integrationsgesetzes im August 2016 gilt für anerkannte Flüchtlinge, die von Sozialleistungen abhängig sind, eine Wohnsitzauflage. Durch sie sollen eine Weiterwanderung in andere Bundesländer verhindert und die Integration gefördert werden. Gleichzeitig dürfen die Länder auch landesintern einen Wohnort zuweisen. Eine gleichmäßige Verteilung allein bedeutet jedoch noch nicht, dass Integration gelingt. Am Beispiel des Landes Brandenburg untersucht der Policy Brief, wie die Wohnsitzregelung  umgesetzt werden kann, damit sie integrationspolitisch sinnvoll ist, und präsentiert Handlungsempfehlungen für Länder und Kommunen.

Schwarz, rot, grün. Welche Parteien bevorzugen Zuwanderer?

Policy Brief | November 2016

In Deutschland leben 17 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Für die politischen Parteien bietet sich hier ein Potenzial an Wählern, Mitgliedern und Funktionsträgern, das bislang kaum ausgeschöpft wurde. Der Policy Brief untersucht die Parteibindungen von Zuwanderern detailliert nach wichtigen Herkunftsgruppen: Neben Spät-/Aussiedlern und Türkeistämmigen wurde auch zwischen EU-Zuwanderern, die bis zum Jahr 2000 nach Deutschland gekommen sind, und EU-Neuzuwanderern, die ab 2001 zugewandert sind, sowie Personen aus der „übrigen Welt“ unterschieden. Als ein wichtiges Ergebnis zeigen die Daten, dass sich die Parteibindungen der Zuwanderer zum Teil deutlich gewandelt haben. Der Policy Brief empfiehlt den politischen Parteien, gezielter auf die Bedürfnisse der Zuwanderer einzugehen, um diese für ein politisches Engagement gewinnen zu können. Der Policy Brief basiert auf einer Sonderauswertung des SVR-Integrationsbarometers 2016.

Lehrerbildung in der Einwanderungsgesellschaft: Qualifizierung für den Normalfall Vielfalt

Policy Brief | September 2016

Bundesweit hat etwa jedes dritte Schulkind einen Migrationshintergrund. Für einen Großteil der Lehrkräfte ist das Unterrichten von Schülern unterschiedlicher Herkunft und Muttersprache längst der Normalfall. Allerdings werden Lehrkräfte in den meisten Bundesländern immer noch unzureichend auf den Schulalltag in der Einwanderungsgesellschaft vorbereitet. Dies zeigt die gemeinsame Untersuchung des SVR-Forschungsbereichs und des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache. Die wichtigste Empfehlung: Eine Grundausbildung in Sprachförderung und interkultureller Pädagogik muss bundesweit für alle Lehrkräfte gewährleistet werden.

Die Rolle von Schulfinanzierung für die Bildungschancen von Schülern mit Migrationshintergrund: Ein transatlantischer Vergleich

Studie | Juni 2016

Eine bedarfsorientierte Schulfinanzierung ist ein wichtiger Hebel, um Schulen in die Lage zu  versetzen, Schüler mit Migrationshintergrund gezielt zu fördern. Die gemeinsame Studie des US-amerikanischen Migration Policy Institutes (MPI) und des SVR-Forschungsbereichs untersucht, wie Schulbehörden in Deutschland, Frankreich, Kanada und den USA die ungleichen Bildungschancen von Schülern mit Migrationshintergrund bei der Ausstattung von Schulen berücksichtigen. Die international vergleichende Studie identifiziert Handlungsoptionen, liefert Best Practice-Beispiele und gibt Empfehlungen für eine effiziente und bedarfsorientierte Schulfinanzierung.

Die Studie ist nur auf Englisch verfügbar. Auf Deutsch ist bereits im Januar 2016 ein Policy Brief erschienen.

Doppelt benachteiligt? Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem

Expertise I Mai 2016

Der SVR-Forschungsbereich zeigt in dieser Expertise, dass Kinder und Jugendliche aus Zuwandererfamilien über ihre gesamte Bildungskarriere hinweg doppelt benachteiligt sind: durch ihren Migrationshintergrund, aber vor allem durch ihre soziale Herkunft. Dies ergibt eine Analyse des Forschungsstands zur doppelten Benachteiligung, den der SVR-Forschungsbereich gründlich aufgearbeitet hat. Auf Basis der Analyse bietet die Expertise Handlungsempfehlungen für Politik und Praxis sowie künftige Forschung.

Viele Götter, ein Staat: Religiöse Vielfalt und Teilhabe im Einwanderungsland

Jahresgutachten 2016 mit Integrationsbarometer

April 2016

Das SVR-Jahresgutachten 2016 untersucht die religiöse Vielfalt im Einwanderungsland Deutschland und die institutionell, politisch und rechtlich damit verbundenen Herausforderungen. Die Analyse zeigt, dass die institutionelle Gleichstellung des Islam auf gutem Weg ist, aber offene Fragen bleiben. Das Gutachten zeigt auch, dass die Bedeutung von Religion für die Integration überschätzt wird. Der Sonderteil zu Migration und Entwicklung geht der Frage nach, wie sich die von der EU angestrebte stärkere Verknüpfung von Migrations- und Entwicklungsfragen entwickelt hat. Dabei zeigt sich, dass auf EU-Ebene nach wie vor die Voraussetzungen für eine kohärente Migrations- und Entwicklungspolitik fehlen – obwohl diese für die viel beschworene Bekämpfung von Fluchtursachen essentiell ist.
Für das vorliegende Jahresgutachten wurde zum vierten Mal ein Integrationsbarometer erstellt. Es belegt für alle Herkunftsgruppen erneut ein überwiegend positives Integrationsklima.

Fünf Jahre Integrationspolitik in Österreich

Expertise | April 2016

Der Forschungsbereich beim Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration hat in einer Expertise die österreichische Integrationspolitik der vergangenen fünf Jahre untersucht. Anhand der Handlungsfelder des Nationalen Aktionsplans für Integration (NAP.I) wie Sprache und Bildung, Arbeit und Beruf, Rechtsstaat und Werte oder interkultureller Dialog werden die Integrationsmaßnahmen seit 2011 bewertet. Darüber hinaus wurde ein Vergleich der Integrationspolitik in Österreich und Deutschland gezogen.