Viele Götter, ein Staat: Religiöse Vielfalt und Teilhabe im Einwanderungsland

Jahresgutachten 2016 mit Integrationsbarometer

April 2016

Das SVR-Jahresgutachten 2016 untersucht die religiöse Vielfalt im Einwanderungsland Deutschland und die institutionell, politisch und rechtlich damit verbundenen Herausforderungen. Die Analyse zeigt, dass die institutionelle Gleichstellung des Islam auf gutem Weg ist, aber offene Fragen bleiben. Das Gutachten zeigt auch, dass die Bedeutung von Religion für die Integration überschätzt wird. Der Sonderteil zu Migration und Entwicklung geht der Frage nach, wie sich die von der EU angestrebte stärkere Verknüpfung von Migrations- und Entwicklungsfragen entwickelt hat. Dabei zeigt sich, dass auf EU-Ebene nach wie vor die Voraussetzungen für eine kohärente Migrations- und Entwicklungspolitik fehlen – obwohl diese für die viel beschworene Bekämpfung von Fluchtursachen essentiell ist.
Für das vorliegende Jahresgutachten wurde zum vierten Mal ein Integrationsbarometer erstellt. Es belegt für alle Herkunftsgruppen erneut ein überwiegend positives Integrationsklima.

Fünf Jahre Integrationspolitik in Österreich

Expertise | April 2016

Der Forschungsbereich beim Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration hat in einer Expertise die österreichische Integrationspolitik der vergangenen fünf Jahre untersucht. Anhand der Handlungsfelder des Nationalen Aktionsplans für Integration (NAP.I) wie Sprache und Bildung, Arbeit und Beruf, Rechtsstaat und Werte oder interkultureller Dialog werden die Integrationsmaßnahmen seit 2011 bewertet. Darüber hinaus wurde ein Vergleich der Integrationspolitik in Österreich und Deutschland gezogen. 

Einschätzungen und Haltungen der Bevölkerung zu Asylbewerbern: Ergebnisse des SVR-Integrationsbarometers 2016

Zusatzauswertung des SVR-Integrationsbarometers 2016 | April 2016

Im Rahmen des Integrationsbarometers 2016 wurden u. a. drei Fragen zu Asylbewerbern gestellt, die in dieser Kurzpublikation dargestellt sind: Menschen mit und ohne Migrationshintergrund wurden nach ihrer Einstellung zu Integrationsmaßnahmen für Asylbewerber und zu Flüchtlingsunterkünften in der Nachbarschaft gefragt. Zudem wurde nach einer Einschätzung gefragt, ob die aktuelle Anzahl der Asylbewerber eine Bedrohung für den Wohlstand in Deutschland darstellt.

Global Migration Governance: Deutschland als Mitgestalter internationaler Migrationspolitik

Policy Brief | März 2016

Kein Staat der Welt kann die mit Migration verbundenen Herausforderungen allein meistern, doch das internationale Regelwerk zur Steuerung von Migration gleicht einem Flickenteppich. Seit der Jahrtausendwende entwickelt sich die globale Migrationspolitik allerdings rasant. Deutschland engagiert sich dabei zunehmend: 2017/18 übernimmt es z. B. gemeinsam mit Marokko den Vorsitz des Globalen Forums für Migration und Entwicklung. Es hat sich zum Mitgestalter internationaler Migrationspolitik entwickelt. Der SVR-Forschungsbereich empfiehlt: Um die internationalen Gespräche zu Migration kooperativ weiterzuentwickeln, sollten die politischen Ressorts in Deutschland nicht im aktuellen Krisenmodus verharren, sondern möglichst bald längerfristige migrationsaußenpolitische Leitlinien abstimmen.

Engagiert gewinnt. Bessere Berufschancen für internationale Studierende durch Praxiserfahrungen

Policy Brief | Februar 2016

Internationale Studierende gelten als die Fachkräfte von morgen, dennoch scheitern zu viele beim Berufseinstieg auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Mit freiwilligem Engagement und Praktika können sie ihre Startchancen erheblich verbessern. Die Befragung von 2.565 Master-Studierenden zeigt: Wer sich freiwillig engagiert, spricht besser Deutsch, hat mehr Kontakte zu einheimischen Studierenden und fühlt sich stärker zu Deutschland zugehörig als Kommilitonen. Zudem fördert freiwilliges Engagement den Aufbau persönlicher Netzwerke und bewerbungsrelevanter Kompetenzen. Damit ist Engagement für die späteren Berufschancen ebenso bedeutsam wie Praktika. Der SVR-Forschungsbereich empfiehlt: Um internationalen Studierenden den Zugang zu Praktika und freiwilligem Engagement zu erleichtern, sollten Universitäten Netzwerke mit der Wirtschaft sowie lokalen Akteuren wie Freiwilligen-Agenturen ausbauen.

Was wir über Flüchtlinge (nicht) wissen

Expertise | Januar 2016

Die Expertise gibt einen Überblick über den bisherigen Forschungsstand zur Integration und Teilhabe von Flüchtlingen in Deutschland. Untersucht wurden die Bereiche Arbeitsmarktzugang, Bildung und Ausbildung, sozialstaatliche Leistungen, Unterbringung, Gesundheit und Gesundheitsversorgung, soziokulturelle Integration, Qualifikation sowie Erwartungen und persönliche Ziele von Flüchtlingen. Die Expertise, die eine Vielzahl von Forschungslücken identifiziert, wurde im Rahmen einer Machbarkeitsstudie für ein Forschungsvorhaben zur Integration von Flüchtlingen erstellt, das von 2016 bis 2017 durchgeführt wird. Das Forschungsprojekt wird die Sicht der Flüchtlinge in den Mittelpunkt rücken – eine Perspektive, die in der bisherigen Forschung fehlt.

Ungleiches ungleich behandeln! Wege zu einer bedarfsorientierten Schulfinanzierung

Policy Brief | Januar 2016

Schulen mit einem hohen Zuwandereranteil und Schulen in sozial benachteiligten Stadtteilen brauchen zusätzliche Lehrkräfte, um Schüler mit Startnachteilen fördern zu können. Dennoch berücksichtigt die Schulfinanzierung bislang kaum den Mehrbedarf einzelner Schulen, um diese Benachteiligung gezielt auszugleichen (z. B. durch Sprachförderung). Die Analyse zeigt, dass derzeit nur neun Bundesländer landesweit einheitliche Verteilungskriterien nutzen, um Schulen mit benachteiligter Schülerschaft systematisch zu unterstützen. Und das obwohl sich die Länder bereits 2007 dazu verpflichtet haben, hier gezielter zu fördern. Der SVR-Forschungsbereich empfiehlt, dass Bundesländer sowohl datenbasierte Verteilungskriterien verwenden, als auch ergänzend die Expertenentscheidung der Schulbehörden berücksichtigen.

In Vielfalt altern. Pflege und Pflegepräferenzen im Einwanderungsland Deutschland

Policy Brief l November 2015

Die Einwanderungsgesellschaft Deutschlands altert. Damit entstehen auch im Bereich der Pflege neue Herausforderungen, Bedürfnisse und Erwartungen. Sprachliche Kompetenzen, Religionszugehörigkeit und kultureller Hintergrund sowie das Geschlecht der Pflegekräfte sind zentrale Aspekte kultursensibler Pflege. Doch die Forschung an der Schnittstelle zwischen Pflege und Migration hat bisher nur wenig belastbare Daten über Pflegeerwartungen von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund hervorgebracht. Um zumindest über einige Aspekte genauer Aufschluss zu geben, präsentiert der Policy Brief die Daten des SVR-Integrationsbarometers zu Pflegepräferenzen und unterbreitet Handlungsempfehlungen für einen niedrigschwelligen Zugang zu Beratungs- und Informationsangeboten sowie zur interkulturellen Öffnung von Pflegeangeboten. Der Policy Brief bezieht die Ergebnisse einer Expertise ein, die von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration in Auftrag gegeben und vom Statistik-Beratungs-Centrum an der Universität Bielefeld erstellt wurde. Der SVR-Forschungsbereich hat die Erstellung der Expertise begleitet.