Deutschlands Wandel zum modernen Einwanderungsland

Jahresgutachten 2014 mit Integrationsbarometer

April 2014

Das Gutachten untersucht Deutschlands Wandel zum modernen Einwanderungsland in den vergangenen fünf Jahren und benennt den zum Teil noch erheblichen Handlungsbedarf. Während die Bilanz in der Integrationspolitik gemischt ausfällt und vor allem im Bildungsbereich noch viel zu tun bleibt, um die Teilhabechancen aller hier Lebenden anzugleichen, ist bei der Arbeitsmigrationspolitik eine weitgehende Liberalisierung der Zuzugsmöglichkeiten für Fachkräfte erreicht worden. Dennoch fehlt nach wie vor eine zuwanderungspolitische Gesamtstrategie. Für die Weiterentwicklung der Integrations- und Migrationspolitik gibt der SVR eine Vielzahl von Handlungsempfehlungen.

Diskriminierung am Ausbildungsmarkt: Ausmaß, Ursachen und Handlungsperspektiven.

Studie | März 2014

Jugendliche mit Migrationshintergrund haben auch bei gleicher Qualifikation schlechtere Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Das belegen die Ergebnisse eines bundesweiten Korrespondenztests, den der SVR-Forschungsbereich für diese Studie durchgeführt hat. Darin werden die Mechanismen von Diskriminierung analysiert und Handlungsempfehlungen für Unternehmen, Schulen, Zivilgesellschaft und Politik dargestellt, die die Chancengleichheit auf dem Ausbildungsmarkt fördern können. Zentral ist dabei der Umgang mit Vielfalt im Ausbildungsbetrieb, der z. B. durch ein Modul „Interkulturelle Kompetenz“ in der Fachqualifikation für Ausbilder gefördert werden kann.

 

Migrantenorganisationen in der kooperativen Elternarbeit. Potenziale, Strukturbedingungen, Entwicklungsmöglichkeiten.

Policy Brief | Februar 2014

Migrantenorganisationen sind wichtige Akteure in der außerschulischen Bildung, da sie Mittler zwischen Bildungsinstitutionen und Eltern mit Migrationshintergrund sind. Dieses Potenzial wird jedoch noch nicht voll ausgeschöpft. DerPolicy Brief gibt einen Überblick zur Struktur von Migrantenorganisationen und ihrer Rolle in der kooperativen Elternarbeit. Er benennt Rahmenbedingungen und Ansätze, um kooperative Elternarbeit weiterzuentwickeln und empfiehlt u. a.,Migrantenorganisationen stärker als Anbieter von bildungspolitischen Regelleistungen zu etablieren.

Europäische Flüchtlingspolitik: Wege zu einer fairen Lastenteilung.

Policy Brief | November 2013

Die Zahl der Asylbewerber in der EU wächst. In diesem Policy Brief wird dargelegt, dass einige EU-Mitgliedstaaten wesentlich stärker Ziel von Fluchtmigration sind als andere und dass die EU noch weit entfernt ist von einem in allen Mitgliedstaaten einheitlichen Schutzniveau. Die Herausforderungen einer gemeinsamen Asylpolitik werden benannt und aufgezeigt, dass in der EU ein Mechanismus fehlt, der zu einer gerechteren Verteilung von Asylbewerbern auf die Mitgliedstaaten führt.Als eine Lösung wird das vom SVR-Forschungsbereich und der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) entwickelte Mehrfaktorenmodell zur fairen Lastenteilung vorgestellt, das Wirtschaftskraft, Einwohnerzahl, Größe und Arbeitslosenquote der EU-Mitgliedstaaten berücksichtigt und ermöglicht, für jedes Land eine faire Aufnahmequote für Flüchtlinge zu berechnen.

Potenzial für Bundestagswahlen: Politische Partizipation von Drittstaatsangehörigen

Policy Brief | August 2013

Die in Deutschland lebenden Zuwanderer aus Drittstaaten bergen ein großes Wählerpotenzial für Bundestagswahlen, das noch nicht ausreichend ausgeschöpft wird – unter anderem, weil das Wahlrecht hierfür an eine Einbürgerung gebunden ist. Wie steht es um den Wunsch nach politischer Partizipation bei Drittstaatsangehörigen und wo besteht Handlungsbedarf, um ihre politische Beteiligung zu erhöhen? In diesem Policy Brief werden auf Basis einer Sonderauswertung des Immigrant Citizens Survey die Wahlbereitschaft von Drittstaatsangehörigen, ihre Bereitschaft sich einbürgern zu lassen und ihr Wunsch nach parlamentarischer Repräsentation analysiert. Der SVR-Forschungsbereich empfiehlt, verstärkt für Einbürgerung zu werben und den Wert der Staatsbürgerschaft und des Wahlrechts deutlicher herauszustellen.

Segregation an deutschen Schulen: Ausmaß, Folgen und Handlungsempfehlungen für bessere Bildungschancen

Studie | Juli 2013

In allen Regionen Deutschlands lernen Schüler mit Migrationshintergrund besonders häufig an segregierten Schulen und haben damit oft die schlechteren Startchancen. Auf Basis einer Sonderauswertung der Schulleistungsuntersuchungen IGLU und TIMMS erläutert die Studie Ausmaß und Entstehung von Bildungssegregation in Deutschland. Sie benennt die Faktoren, die sich negativ auf Schülerleistung auswirken und stellt Konzepte dar, die schulischer Segregation entgegenwirken können. Weiter gibt sie Akteuren an Schulen und in der Bildungspolitik Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Lernmöglichkeiten an Schulen mit hohem Zuwandereranteil: Sprachförderung in allen Unterrichtsfächern, eine bedarfsorientierte Mittelbemessung und anforderungsgemäße Qualifikation von Lehrkräftenspielen eine Schlüsselrolle.

Hürdenlauf zur Kita: Warum Eltern mit Migrationshintergrund ihr Kind seltener in die frühkindliche Tagesbetreuung schicken

Policy Brief | Juni 2013

Kinder mit Migrationshintergrund besuchen seltener eine Krippe als Kinder ohne Migrationshintergrund – doch gerade Kinder aus Zuwandererfamilien können vom Krippenbesuch stark profitieren. Der Policy Brief untersucht, welche Hürden diese Familien davon abhalten, ihr Kind in eine Krippe zu geben und gibt Handlungsempfehlungen, wie Zugangshürden abgebaut werden können. Gerade das Betreuungsgeld, welches viele zugewanderte Eltern zusätzlich motiviert, ihr Kind nicht in einer Krippe betreuen zu lassen, ist kontraproduktiv für die Integration.

Erfolgsfall Europa? Folgen und Herausforderungen der EU-Freizügigkeit für Deutschland

Jahresgutachten 2013 mit Migrationsbarometer

April 2013

Im Zentrum des Gutachtens steht die EU-Binnenmigration. Deutschland ist zum Magneten für gut qualifizierte Zuwanderer aus der EU geworden und profitiert von dieser neuen Mobilitätsdynamik in der EU. Zwar ist die EU-Freizügigkeit ein Erfolgsmodell, es gibt jedoch auch Wanderungsbarrieren, die dazu beitragen, dass die Binnenmigration insgesamt recht niedrig ist. Die Rahmenbedingungen für Mobilität müssten daher weiter verbessert werden. Für Deutschland empfiehlt der SVR einen Nationalen Aktionsplan Migration.

Muslime in der Mehrheitsgesellschaft: Medienbild und Alltagserfahrungen in Deutschland

Policy Brief | März 2013

Politische und mediale Debatten verengen sich häufig auf eine vermeintlich gescheiterte Integration von Muslimen und zeichnen damit ein zu negatives Bild. Dieser Policy Brief analysiert auf Grundlage einer Auswertung des SVR-Integrationsbarometers 2012, wie das Medienbild der Muslime von Angehörigen der Mehrheits- und der Zuwandererbevölkerung eingeschätzt wird, inwieweit zwischen den beiden Gruppen Unterschiede in der Wahrnehmung bestehen und welche Rückwirkungen das häufig negative Medienbild auf das Zusammenleben im Alltag hat. Er zeigt schließlich Handlungsansätze auf, z. B. den Anteil der Beiträge zu erhöhen, die Muslime außerhalb von Problemzusammenhängen in alltäglicher Normalität thematisieren.

Segregation an Grundschulen: Der Einfluss der elterlichen Schulwahl

Policy Brief | November 2012

Die schulische Segregation von Kindern mit Migrationshintergrund ist nur teilweise durch räumliche Faktoren bedingt. Gerade an Grundschulen wird sie durch die elterliche Schulwahl verschärft. Wie die elterliche Wahl zur Bildungssegregation beiträgt, zeigt dieser Policy Brief auf Basis deutschlandweiter Studien und einer vom SVR-Forschungsbereichdurchgeführten Fallstudie für Berlin. Er legt die Entscheidungsfaktoren für die elterliche Schulwahl dar und gibt praxisbezogene Handlungsempfehlungen, die an segregierten Schulen die Lernmöglichkeiten gezielt verbessern, etwa den Ausbau kooperativer Elternarbeit, die Vernetzung mit externen Partnern und koordinierte Lehrerfortbildung.