Jan Schneider bei der Abschlusskonferenz der Denkfabrik für transnationale Skills Partnerships
Berlin, 21. Mai 2024
Deutschland steht, wie die meisten Industrienationen, vor erheblichen Herausforderungen: Es gibt einen wachsenden Fachkräftebedarf und gleichzeitig die Notwendigkeit einer ökologisch-nachhaltigen Transformation der Wirtschaft. Erwerbs- und Ausbildungsmigration sind dabei unverzichtbar und wesentliche Bestandteile der Fachkräftestrategie der Bundesregierung. Auch das Instrument der transnationalen Ausbildungspartnerschaften (Transnational Skills Partnerships – TSP) – vor rund fünf Jahren auch im Globalen Migrationspakt aufgenommen – wird seitens der Bundesregierung unterstützt. TSPs dienen der Gewinnung von Fachkräften aus Drittstaaten, wobei die Interessen von Herkunfts- und Zielländern durch partnerschaftliche Zusammenarbeit ebenso berücksichtigt werden wie der Nutzen für die Migrantinnen und Migranten sowie ihre Familien. Bislang liegen nur wenige tragfähige Konzepte vor; Modellprojekte werden pilotiert.
Dr. Jan Schneider, Leiter des Bereichs Forschung beim SVR, wirkte in den zurückliegenden anderthalb Jahren an der „Denkfabrik für transnationale Skills Partnerships“ mit, die von der Bertelsmann Stiftung im November 2022 initiiert wurde. Diese Denkfabrik brachte deutsche Stakeholder aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft für einen kontinuierlichen Lern- und Erfahrungsaustausch zusammen. Neben der Vernetzung sollten Hürden für die Etablierung und Skalierung von TSPs identifiziert und Strategien sowie Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen und Politikkohärenz entwickelt werden. Im Mai 2024 endete die Arbeit der Denkfabrik mit der Veröffentlichung der Arbeitsergebnisse im Rahmen einer Fachkonferenz in Berlin.
Neben Keynotes von Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze und Handwerkspräsident Jörg Dittrich standen Fachvorträge, Breakout-Sessions, Panel-Diskussionen und eine Projekt-Rallye auf dem Programm. Als letzten Tagesordnungspunkt fasste Jan Schneider in einem Kurzvortrag die Ergebnisse der Konferenz zusammen, ordnete sie ein und wagte einen Ausblick. Das Vorhaben fairer und nachhaltiger transnationaler Skills Partnerships sei anspruchsvoll, die Zahl der zu beteiligenden Akteure in Deutschland und den potenziellen Partnerländern hoch und der Bedarf für Aufklärung in Wirtschaft und Gesellschaft hoch. Mit den Arbeitsergebnissen der Denkfabrik lägen jedoch fundierte Handlungskonzepte vor, auf deren Grundlage die Bundesregierung die Einführung und Skalierung von TSPs unter Berücksichtigung hoher Standards politisch gestalten könne.
Weiterführende Informationen und Links:
Abschlussbericht der Denkfabrik für transnationale Skills Partnerships
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