Antisemitische und antimuslimische Einstellungen im Einwanderungsland (Februar 2022 – Oktober 2022)

Antisemitismus auf der einen und Islamophobie bzw. Muslimfeindlichkeit auf der anderen Seite sind seit Jahren Gegenstand der öffentlichen wie politischen Debatte. Die Thematik hat an Relevanz gewonnen, da antisemitisch und antimuslimisch motivierte Straftaten in jüngster Zeit (wieder) zugenommen haben. Für ein friedliches Zusammenleben in der Gesellschaft ist es aber entscheidend, dass keine Gruppe systematisch ausgegrenzt oder gar bedroht wird. Islamfeindliche und antisemitische Einstellungen sind mit Blick auf die Gesamtbevölkerung in Deutschland vergleichsweise gut erforscht: Repräsentative Umfragen stellen tendenziell fest, dass islamophobe und muslimfeindliche Einstellungen etwas stärker verbreitet sind als Antisemitismus. Weniger gut ausgeleuchtet wurden die Einstellungen speziell von Menschen mit Migrationshintergrund zum Judentum und dem Islam. Um die Gesamtheit der Intergruppenbeziehungen in der Einwanderungsgesellschaft besser verstehen und darauf aufbauend politischen Handlungsbedarf erkennen zu können, ist Wissen über diese Einstellungen innerhalb der verschiedenen Zuwanderungs- und Religionsgruppen in Deutschland nötig.

Ziel des Projekts ist, Ausmaß und Verbreitung antisemitischer und islamophober bzw. muslimfeindlicher Einstellungen unter Menschen mit Migrationshintergrund auf Basis des SVR-Integrationsbarometers 2020 zu untersuchen. Dabei ermöglicht das SVR-Integrationsbarometer, entsprechende Einstellungen nicht nur repräsentativ auf Herkunftsgruppenebene darzustellen, sondern auch nach Religionszugehörigkeit der Befragten aufzuschlüsseln. Zudem wird untersucht, ob und inwiefern Antisemitismus und Islamfeindlichkeit mit migrationsspezifischen und soziodemografischen Faktoren zusammenhängen.

Die Forschungsergebnisse wurden im Oktober 2022 in Form einer Studie veröffentlicht.


Studie

Antimuslimische und antisemitische Einstellungen im Einwanderungsland – (k)ein Einzelfall?

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