Zwischen zwei Welten: Wertvorstellungen, Umgang mit kulturellen Unterschieden und Zugehörigkeitsgefühl von Flüchtlingen in Deutschland (Januar 2018 – März 2020)
Im Zuge der Fluchtzuwanderung seit 2015, insbesondere aber nach den Ereignissen der Kölner Silvesternacht 2015/16, ist die soziale und kulturelle Integration von Flüchtlingen verstärkt in den Fokus öffentlicher Debatten gerückt. Den Diskurs prägen dabei vor allem Debatten um Werte, Leitkultur und sozialen Zusammenhalt sowie religiösen Extremismus. Sozialwissenschaftliche Integrationskonzepte betonen schon länger, dass strukturelle, soziale und kulturelle Aspekte von Integration eng verzahnt sind, sich wechselseitig bedingen und entsprechend ganzheitlich betrachtet werden müssen. In den Debatten fehlt dabei nach wie vor vor allem die Perspektive der Betroffenen selbst. Wie stehen Flüchtlinge zum Thema Geschlechtsrollen oder religiöse Vielfalt und wie erleben sie das soziokulturelle Miteinander in Deutschland? In welchen Bereichen nehmen sie kulturelle Unterschiede zwischen Deutschland und ihren Herkunftsländern wahr und wie leicht oder schwer fällt es ihnen, mit diesen Unterschieden umzugehen? Der SVR-Forschungsbereich ging gemeinsam mit der Robert Bosch Stiftung diesen und weiteren Fragen im Rahmen eines Forschungsprojektes nach. Das Projekt führte die gemeinsame Interviewstudie „Von der Aufnahme zu gesellschaftlicher Teilhabe: Die Perspektive der Flüchtlinge auf ihre Lebenslagen in Deutschland“ fort. Die empirische Grundlage bildete das SVR-Integrationsbarometer 2017/18, das dafür eigens um eine Flüchtlingsstichprobe erweitert wurde. Es enthielt erstmals ein flüchtlingsspezifisches Fragenmodul, das auf Basis der Erkenntnisse der Interviewstudie entwickelt wurde.
Das Projekt wurde von der Robert Bosch Stiftung gefördert. Die Ergebnisse erschienen im September 2019 in Form eines Policy Briefs.
Publikation
POLICY BRIEF
Ansprechpartner
Dr. Jan Schneider
Leiter des SVR-Forschungsbereichs
Tel. +49-30 – 2888 659-22
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