Integration in Sachsen. Sonderauswertung des SVR-Integrationsbarometers 2022
Expertise | November 2024
In Sachsen erweisen sich die Einschätzungen der Bevölkerung zu Integration trotz der vielfältigen Herausforderungen etwa durch große Fluchtbewegungen seit 2015 als außerordentlich stabil und krisenfest. Im Vergleich zu 2018 haben in Sachsen heute deutlich mehr Menschen ohne Migrationsgeschichte im Alltag Kontakt zu Menschen mit Migrationsgeschichte – häufigster Treffpunkt ist dabei der Arbeitsplatz. Dabei machen die Menschen ganz überwiegend gute Erfahrungen miteinander. Aber auch im Freundes- und Bekanntenkreis gibt es mehr Austausch untereinander: 2018 hatten nur rund 30 Prozent gelegentlich, oft oder sehr oft mit Menschen mit Migrationsgeschichte zu tun, 2022 waren es schon fast 50 Prozent. Menschen mit Migrationsgeschichte in Sachsen bewerten ihre Deutschkenntnisse mehrheitlich als gut oder sehr gut; die überwältigende Mehrheit von ihnen fühlt sich Deutschland sowie Sachsen und besonders ihrem Wohnort außerdem zugehörig. Ihr Anteil ist seit 2018 gestiegen und liegt etwas höher als im übrigen Bundesgebiet – obwohl Zugewanderte in Sachsen im Durchschnitt eine vergleichsweise kürzere Aufenthaltsdauer in Deutschland haben.
Die Expertise stützt sich auf eine Sonderauswertung des SVR-Integrationsbarometers 2022 und vergleicht diese mit Ergebnissen der Erhebung von 2018. Sie wurde im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt erstellt.