Schülermotivation

6 Tipps, wie Sie Ihr Kind beim Lernen unterstützen können!

Einige Eltern der Schülerinnen und Schüler, die an unseren Studien teilgenommen haben, haben uns gefragt, wie sie ihr Kind noch besser fördern können. Gerne möchten wir einige wissenschaftliche Erkenntnisse mit Ihnen teilen:

1. Seien Sie stolz auf die Fähigkeiten Ihres Kindes – und auf Ihre eigene Erziehungsleistung!
Wie häufig schauen wir auf die Fehler unseres Kindes und machen uns Sorgen um schlechte Noten. Dabei vergessen wir manchmal, was unser Kind schon alles erreicht hat und welche Dinge es gut kann: Ihr Kind ist jetzt schon in der sechsten Klasse. Es hat die bisherige Schule gut gemeistert und in seinem bisherigen Leben viel gelernt. Vielleicht ist Mathe nicht sein Lieblingsfach, aber es ist gut in Sport, spricht seine Muttersprache sehr gut oder kümmert sich gerne um andere. Und gerade während der Schulschließungen hat Ihr Kind sich darin geübt, seine Aufgaben selbstständig zu bearbeiten (auch wenn es sicherlich auch nicht immer einfach war). Darauf können Sie stolz sein! Und Sie können stolz auf sich selbst sein, denn Sie haben mit Ihrer Erziehung einen großen Beitrag dazu geleistet.

2. Loben Sie Ihr Kind für gute Leistungen!
Schülerinnen und Schüler bekommen meistens dann besondere Aufmerksamkeit, wenn etwas nicht klappt, z. B. wenn eine Schulnote nicht so gut ausgefallen ist oder wenn sich andere Kinder oder Lehrerinnen und Lehrer beschweren. Klar, manchmal muss man mit seinen Kindern streng sein. Aber es hilft mehr, seine Kinder zu loben, wenn sie etwas gut machen, als sie oft für Dinge zu tadeln, die sie falsch machen. Um Leistungen und Sozialverhalten zu verbessern, müssen sich Schülerinnen und Schüler anstrengen. Und durch Lob wissen die Kinder besser, dass ihr Verhalten erwünscht und richtig ist. Deswegen sagen Sie Ihrem Sohn bzw. Ihrer Tochter, dass Sie Verbesserungen bemerkt haben und dass Sie stolz sind.

3. Vertrauen Sie Ihrem Kind, dass es gute Leistungen erbringen kann!
Viele Eltern fragen sich, wie sie ihr Kind dazu motivieren können, für die Schule mehr zu lernen. Hier gilt die Regel: Kinder tun mehr für die Schule, wenn sie merken, dass ihre Eltern Vertrauen in die Fähigkeiten ihrer Kinder haben. Fragen Sie sich also selbst: Glauben Sie daran, dass Ihr Kind auch bessere Leistungen schaffen kann? Sagen Sie dies auch Ihrem Kind. Und fragen Sie Ihr Kind und die Lehrkräfte, welche Hilfe das Kind braucht, damit es gute Leistungen auch schaffen kann (z. B. ein ruhiges Zimmer zum Lernen, ein Gespräch mit dem Lehrer oder der Lehrerin).

4. Fragen Sie Ihr Kind, was ihm wichtig ist und was es gerne macht. Hören Sie Ihrem Kind zu!
In unsere Studie haben wir Ihr Kind gefragt, was ihm wichtig ist. Fragen auch Sie Ihr Kind: „Was ist Dir wichtig? Was machst Du gerne? Was interessiert Dich?“ Lassen Sie Ihr Kind erzählen, hören Sie Ihrem Kind zu (ohne das Gesagte als „gut“ oder „schlecht“ zu bewerten). Die Dinge, die Ihr Kind Ihnen erzählen wird, sind sehr wertvoll. In schwierigen Zeiten, wenn Ihr Kind Angst hat und gestresst ist, z. B. vor Klassenarbeiten, hilft ihm die Erinnerung an diese Dinge, entspannt und selbstbewusst zu bleiben. Es kann dann seine Aufmerksamkeit auf die Aufgaben lenken und seine Leistung besser abrufen.

5. Erklären Sie Ihrem Kind, dass es gute Leistungen erbringen kann, wenn es sich anstrengt!
Wenn eine Person regelmäßig Joggen geht, dann werden ihre Beinmuskeln größer und kräftiger. Dadurch kann sie ausdauernder laufen. So ähnlich ist es mit dem Gehirn: Menschen können ihre Intelligenz stark verbessern, wenn sie ihr Gehirn regelmäßig trainieren. Denn Intelligenz ist nur teilweise durch die Gene bedingt, eine große Rolle spielt das Lernen. Man kann also nicht einfach eine Aufgabe lösen, weil man Talent hat. Menschen können viele Dinge lernen, die ihnen erst einmal sehr schwer erscheinen. Dieses „Gehirntraining“ findet in der Schule statt – durch regelmäßiges Üben, Lernen und Nachfragen. Sie und Ihr Kind haben also die Möglichkeit, die eigene Intelligenz zu verbessern – genauso, wie ein Langstreckenläufer, der seine Ausdauer trainiert.

6. Fragen Sie den Lehrer/die Lehrerin Ihres Kindes, wie Sie Ihr Kind praktisch unterstützen können! Bringen Sie sich ein!
Die Lehrerinnen und Lehrer Ihres Kindes haben Ihr Kind seit Beginn des Schuljahres gut kennengelernt. Nutzen Sie die Gelegenheit der Elternabende und Elternsprechtage, oder vereinbaren Sie einen Termin mit den Lehrerinnen und Lehrern. Fragen Sie die Lehrkräfte, was Ihr Kind besonders gut kann, in welchen Bereichen es sich noch verbessern sollte, und wie Sie als Eltern Ihr Kind beim Lernen unterstützen können. Gute Schulen funktionieren auch deswegen so gut, weil alle die Schule als Gemeinschaft sehen, zu der jeder beiträgt, was er kann. Also bringen Sie sich ruhig ein – Ihre Kinder werden es Ihnen danken.


An wen können Sie sich noch wenden?
An den meisten Schulen arbeiten neben den Lehrerinnen und Lehrern auch Schulsozialarbeiterinnen und -sozialarbeiter. Sind bieten vertraulich Unterstützung und Beratung in vielen Dingen rund um das Lernen und um die Schule, z. B. wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kind nicht gut zurechtkommt. Hier erhalten Sie auch Adressen und Informationen zu finanzieller Unterstützung für Nachhilfe. Sozialarbeiterinnen und -sozialarbeiter vermitteln auch bei Konflikten in der Klasse oder mit Lehrerkräften.

Quelle: Die Tipps wurden zusammengestellt durch den Bereich Forschung beim Sachverständigenrat für Integration und Migration auf der Grundlage aktueller wissenschaftlicher Literatur. Die Literaturangaben können Sie hier erfragen: email hidden; JavaScript is required.

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