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Chancen und Herausforderungen religiöser Pluralisierung im Einwanderungsland

Integrationspolitisches Frühstück zum SVR-Jahresgutachten 2016 am 13. Dezember in Leipzig

Bei einem integrationspolitischen Frühstück im Ratsplenarsaal des Leipziger Rathauses haben sich Gäste aus Politik, Religionsgemeinschaften, Verbänden und Wissenschaft über die religiöse Pluralisierung in Deutschland ausgetauscht. Nach einer Begrüßung durch den Bürgermeister der Stadt Leipzig, Ulrich Hörning, stellte der Stellvertretende SVR-Vorsitzende, Prof. Dr. Hacı Halil Uslucan, die wichtigsten Ergebnisse des SVR-Jahresgutachtens 2016 zu religiöser Vielfalt vor. Er betonte, dass der Zusammenhang von Religion und Integration überschätzt werde und der soziale Hintergrund das weitaus wichtigere Kriterium für gelingende Integration darstelle. Im Anschluss an die Präsentation diskutierten die Teilnehmer darüber, welche Rolle die Religion von Zuwanderern spielt und wie mit den Herausforderungen einer zunehmenden religiösen Pluralisierung umgegangen werden kann. Ein wichtiger Diskussionspunkt war die Darstellung des Islams in den Medien, die als zu einseitig und negativ empfunden wurde. Prof. Uslucan sprach sich dafür aus, Muslime nicht auf ihre Religion zu reduzieren, sondern mit der Vielfalt ihrer Identitäten darzustellen.

Die Veranstaltung wurde mit freundlicher Unterstützung des Referats für Migration und Integration der Stadt Leipzig durchgeführt.

Das SVR-Jahresgutachten 2016 analysiert die institutionelle Integration des Islam in Deutschland, der sich als dritte große Religion neben Christentum und Judentum etabliert hat. Diese Entwicklung wird durch die Zuwanderung von Flüchtlingen vor allem aus muslimischen Ländern verstärkt. Deutschland ist damit von zwei gegenläufigen Entwicklungen gekennzeichnet: Einerseits einem Trend zur gesellschaftlichen Säkularisierung und abnehmenden religiösen Bindungen, andererseits einer Zunahme und Ausdifferenzierung von religiösen Angeboten.