Veranstaltungen – Sachverständigenrat

Lernen von Anderen und seine Grenzen: Migrationsmanagement und Integrationsförderung im internationalen Vergleich

Internationale Konferenz am 24. und 25. November 2015 im Schloss Herrenhausen, Hannover

Der SVR hat in Kooperation mit der VolkswagenStiftung am 24. und 25. November 2015 eine internationale Fachtagung im Schloss Herrenhausen in Hannover veranstaltet, um die Ergebnisse des SVR-Jahresgutachtens 2015 mit internationalen Experten zu diskutieren. Im Mittelpunkt standen dabei die Bedingungen und Grenzen eines ‚Lernens von Anderen‘.

In vier Panels zu Arbeitsmigrationspolitik, Asyl- und Flüchtlingspolitik, Staatsbürgerschaft und politische Teilhabe sowie Indexuntersuchungen als Vergleichsinstrument in der Migrationsforschung diskutieren die Sachverständigen mit maßgeblichen Akteuren der Migrationsforschung aus Deutschland und dem Ausland.

Die Auftaktrede hielt der Politikwissenschaftler Prof. Randall Hansen zum Thema „Making Immigration Work: How Europa can Overcome ist Immigration Crisis“. Hansen hat in seinem Vortrag Vorschläge aufgeführt, wie sich die derzeitige Flüchtlingskrise in Europa nicht nur handhaben, sondern vielmehr lösen ließe. Er hat zudem die Rolle und Bedeutung des Islam in Europa sowie politische und strategische Empfehlungen für den besten Umgang mit Einwanderung benannt. Hansen ist Direktor des Centre for European, Russian and Eurasian Studies an der University of Toronto (Audiodatei der Rede).

In seinem 6. Jahresgutachten mit dem Titel „Unter Einwanderungsländern: Deutschland im internationalen Vergleich“ hat der SVR die deutsche Migrations- und Integrationspolitik im internationalen Kontext eingeordnet. Der Vergleich bringt ein doppeltes Ergebnis: Er zeigt zum einen, dass Deutschland sich mittlerweile im internationalen Vergleich in die Riege fortschrittlicher Einwanderungsländer einreiht. Es hat politisch-konzeptionell in vielen Bereichen des Migrationsmanagements und der Integrationsförderung deutlich aufgeholt und kann sich im Vergleich mit klassischen Einwanderungsländern sehen lassen – gerade im Bereich der Arbeitsmigrationspolitik. Darüber hinaus lässt sich in vielen migrations- und integrationspolitischen Regelungstatbeständen eine internationale Konvergenzentwicklung feststellen. Die Analysen zeigen zum anderen aber auch Defizite und Versäumnisse der deutschen und der europäischen Politik auf, etwa das Fehlen eines nach außen, aber auch nach innen getragenen migrationspolitischen Gesamtkonzepts, eine dringend nötige Reform der Staatsangehörigkeitspolitik und vor allem die Notwendigkeit einer Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems. Aus Sicht des SVR können die Debatten über Integration und Migration nicht mehr nur national, sondern müssen international geführt werden.

Das Programm der Veranstaltung finden Sie hier.

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Auftaktrede von Politikwissenschaftler Prof. Randall Hansen (Direktor des Centre for European, Russian and Eurasian Studies, University of Toronto)

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