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Religiöse Pluralisierung im Einwanderungsland. Deutschland in Zeiten der Säkularisierung

Fachkonferenz zur Vorstellung des SVR-Jahresgutachtens 2016 am 26. April 2016 in Berlin

Am 26. April 2016 präsentierte der SVR einem Fachpublikum das neu erschienene Jahresgutachten mit dem Titel „Viele Götter, ein Staat: Religiöse Vielfalt und Teilhabe im Einwanderungsland“ in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

Im Zentrum der Diskussion stand die Frage, wie Politik und Recht auf den gesellschaftlichen Doppeltrend aus Säkularisierung einerseits und religiöser Pluralisierung andererseits angemessen reagieren sollen. Trägt das in Deutschland etablierte Prinzip im Umgang mit Religion, das sich auf den Begriff der Religionsfreundlichkeit bringen lässt, auch unter den im Einwanderungsland gegebenen Rahmenbedingungen? Welche Rolle spielt Religion bei der Integration oder verhindert sie gar chancengleiche Teilhabe?

Diese Fragen diskutierte die SVR-Vorsitzende Prof. Dr. Langenfeld im Anschluss an eine Vorstellung der wichtigsten Ergebnisse und Empfehlungen des Jahresgutachtens mit Experten aus Politik, Staat und Religionsgemeinschaften sowie der Zivilgesellschaft. Podiumsteilnehmer waren neben der SVR-Vorsitzenden: Staatssekretär Hans-Georg Engelke, Bundesministerium des Innern, Dr. Kurt Graulich, Richter am Bundesverwaltungsgericht a.D., Kerstin Griese, MdB, Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit und Soziales im Deutschen Bundestag und Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften der SPD-Bundestagsfraktion, Prof. Dr. Ömer Özsoy, Professor für Koranexegese, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, sowie Prälat Dr. Karl Jüsten, Leiter des Kommissariats der deutschen Bischöfe, Katholisches Büro in Berlin. Das Podiumsgespräch wurde moderiert von Patrick Bahners, Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Die Podiumsteilnehmer waren sich einig, dass trotz der zuversichtlich stimmenden Botschaften des Jahresgutachtens, dass die institutionelle Gleichstellung des Islam auf gutem Weg ist, der Zusammenhang von Religion und Integration überschätzt wird und das Integrationsklima in Deutschland positiv ist, noch viel zu tun ist, um bestehende Vorbehalte zu beseitigen, Diskriminierungen zu verringern und stärkeren gesellschaftlichen Zusammenhalt zu erreichen.