Veranstaltungen – Wissenschaftlicher Stab

Fachkonferenz „Legale Wege in Erwerb und Ausbildung – Welche Alternativen bieten Deutschland und Europa zur irregulären Migration?“ am 20.11.2019

Die Europäische Union (EU) und ihre Mitgliedstaaten suchen nach dem richtigen Umgang mit irregulärer Zuwanderung. So sollen zum Beispiel legale Migrationswege eröffnet werden, um Personen aus Drittstaaten Zugang zu Arbeit oder Ausbildung in Europa zu ermöglichen. Unter denjenigen, die irregulär zuwandern, sind viele Menschen mit geringem oder mittlerem Qualifikationsniveau. Gerade ihnen stehen aber bislang kaum reguläre Zuwanderungswege offen, so dass sie häufig einen Asylantrag stellen, auch wenn sie keine realistische Schutzperspektive haben.

In Zusammenarbeit mit dem Migration Policy Institute Europe ist der SVR-Forschungsbereich der Frage nachgegangen, welche Zuwanderungsoptionen zu Erwerbs- und Ausbildungszwecken für Drittstaatsangehörige mit geringen oder mittleren Qualifikationen existieren, wie diese umgesetzt werden und was sich verbessern ließe. Dafür wurde die Migrationspolitik in Deutschland, Frankreich, Italien, Schweden und Spanien sowie auf europäischer Ebene analysiert.

Die Ergebnisse der Studie „Legale Wege nach Europa: Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten für Personen ohne Schutzperspektive“ stellte der SVR-Forschungsbereich am 20. November 2019 bei einer Fachveranstaltung in Berlin vor. Nach einer Begrüßung durch Anna Dieterle, Projektmanagerin der Stiftung Mercator, präsentierte die Co-Autorin Karoline Popp, wissenschaftliche Mitarbeiterin des SVR, die Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen. Im Anschluss diskutierte Dr. Jan Schneider, Mit-Autor der Studie und Leiter des Forschungsbereichs, auf dem Podium mit Prof. Dr. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung e.V., Birgit Sippel, Mitglied des Europäischen Parlaments, Ulrich Weinbrenner, Leiter der Abteilung M im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, und Alexander Wilhelm, Geschäftsführer Internationale Zusammenarbeit in der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit. Im Zentrum der Podiumsdiskussion standen die Fragen, ob legale Migrationswege ausgebaut werden sollten und welche Rolle das neue deutsche Fachkräfteeinwanderungsgesetz dabei spielen könnte. Auch über die Chancen und Möglichkeiten von länderspezifischen Partnerschaften und die Rolle der EU im Bereich der legalen Migration wurde diskutiert.

Die Veranstaltung wurde moderiert von Astrid Ziebarth vom German Marschall Fund of the United States und in Kooperation mit der das Projekt fördernden Stiftung Mercator ausgerichtet.

Foto: SVR/Michael Setzpfandt